Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) – Einfach erklärt

Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) ist wie ein Regelwerk, das die Arbeitsbedingungen und Gehälter für Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Deutschland festlegt. Er sorgt dafür, dass alle Mitarbeitenden fair behandelt werden und ihre Rechte und Pflichten klar geregelt sind. Stell dir vor, es ist eine Art "Spielregelbuch" für das Arbeitsleben im öffentlichen Dienst, das von den Arbeitgebern (z. B. Bund, Länder, Gemeinden) und den Gewerkschaften gemeinsam entwickelt wurde.
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Die Tarife im Überblick

 

Aufbau des TVöD

Der TVöD besteht aus zwei Teilen:

  1. Allgemeiner Teil (AT): Dieser gilt für alle Beschäftigten und regelt grundlegende Dinge wie Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall und Kündigungsfristen.
  2. Besonderer Teil (BT): Hier stehen spezifische Regeln für verschiedene Berufsfelder, z. B. für Krankenhäuser, Schulen oder Stadtwerke. Das macht den Vertrag flexibel für die unterschiedlichen Anforderungen der Berufe im öffentlichen Dienst.

 

Häufige Fragen zum TVöD

1. Wie wird im TVöD entschieden, wie viel jemand verdient?
Das Gehalt hängt von der Entgeltgruppe ab, die durch die Art und Schwierigkeit der Arbeit festgelegt wird. Innerhalb der Entgeltgruppe gibt es sogenannte Stufen, die sich nach der Berufserfahrung richten. Je länger man im öffentlichen Dienst arbeitet, desto höher steigt man in der Regel.

2. Was bedeutet Eingruppierung im TVöD?
Eingruppierung heißt, dass jede Tätigkeit analysiert wird, um sie der richtigen Entgeltgruppe zuzuordnen. Zum Beispiel: Ein Sachbearbeiter mit bestimmten Aufgaben könnte in Entgeltgruppe 8 eingruppiert werden, während ein Ingenieur in Gruppe 13 liegt.

3. Wie viel kann ich im öffentlichen Dienst gemäß TVöD verdienen?
Das Gehalt variiert stark, aber hier einige Beispiele (Stand 2024):

  • Entgeltgruppe E3, Stufe 1: ca. 2.762,69 € brutto/Monat
  • Entgeltgruppe E10, Stufe 1: ca. 3.895,33 € brutto/Monat
  • Entgeltgruppe E15, Stufe 6: ca. 7.748,20 € brutto/Monat

4. Gibt es noch andere Vorteile?
Ja, z. B.:

  • 30 Urlaubstage bei einer 5-Tage-Woche.
  • Weihnachtsgeld, basierend auf den Gehältern der Monate Juli–September.
  • Zusatzrente über die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL).
  • Gleitzeit oder flexible Arbeitszeitmodelle in vielen Bereichen.

5. Was passiert, wenn ich krank werde?
Im Krankheitsfall gibt es eine Gehaltsfortzahlung für bis zu sechs Wochen. Danach übernimmt in der Regel die Krankenversicherung.

 

Was macht den TVöD besonders?

  • Planbarkeit: Du weißt genau, wie sich dein Gehalt über die Jahre entwickeln kann.
  • Fairness: Es gibt klare Regeln, die für alle gelten.
  • Zusatzleistungen: Neben dem Gehalt gibt es viele Extras wie Fortbildungen, flexible Arbeitszeitmodelle und eine betriebliche Altersvorsorge.

 

Hypothetische Szenarien und Antworten

Frage: "Ich bin Quereinsteiger – wo werde ich im TVöD eingruppiert?"
Antwort: Das hängt von deinen Aufgaben und Qualifikationen ab. Als Quereinsteiger wirst du meist in eine Einstiegsstufe der entsprechenden Entgeltgruppe eingruppiert, abhängig davon, ob deine bisherige Erfahrung anrechenbar ist.

Frage: "Kann ich im öffentlichen Dienst aufsteigen?"
Antwort: Ja! Durch Fortbildungen oder neue Aufgaben kannst du in höhere Entgeltgruppen wechseln. Innerhalb deiner Entgeltgruppe steigst du durch Berufserfahrung in höhere Stufen.

Frage: "Wie unterscheidet sich der TVöD von anderen Tarifverträgen?"
Antwort: Der TVöD ist speziell für den öffentlichen Dienst. Er regelt nicht nur Gehälter, sondern auch Arbeitszeiten, Zusatzleistungen und Altersvorsorge, die oft großzügiger sind als in der Privatwirtschaft.

 

Der TVöD ist also ein umfassender Vertrag, der Sicherheit und Transparenz bietet. Er ist ideal für alle, die in einer strukturierten Umgebung mit klaren Regeln arbeiten möchten, und macht den öffentlichen Dienst zu einem attraktiven Arbeitgeber.